Ratgeber Brustkrebs
Informationen für Betroffene und AngehörigeFür eine optimale Therapie ist eine frühe Diagnose wichtig. Da Brustkrebs in den Anfangsstadien meist keine Symptome verursacht, die auf die Erkrankung hindeuten kann, ist die regelmäßige Untersuchung der Brust beim Gynäkologen empfehlenswert. Daneben ist eine regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust angeraten.
Besteht der Verdacht auf Brustkrebs, wird in erster Linie die Mammografie durchgeführt, um das Gewebe zu begutachten. Auch eine Ultraschalluntersuchung kann, gerade bei jüngeren Frauen, infrage kommen. Zur Absicherung der Diagnose sowie um genauere Einschätzung des Tumors zu ermöglichen, wird meist mittels einer Biopsie eine Gewebeprobe entnommen und im Labor untersucht.
Diagnose von Brustkrebs
Im frühen Erkrankungsstadium verursacht Brustkrebs in den meisten Fällen keine auffälligen Symptome. Der Anlass, einen Arzt aufzusuchen, ist in den meisten Fällen die Entdeckung von tastbaren Veränderungen im Brustgewebe im Rahmen der Krebsfrüherkennungsuntersuchung oder auch, in 80 Prozent der Fälle, bei der Selbstuntersuchung durch die Frau. Um bösartige (maligne) Tumoren von gutartigen (benignen) Veränderungen wie beispielsweise Lipomen, Fibroadenomen oder Zysten abgrenzen zu können, stehen verschiedene Diagnoseverfahren zur Verfügung.
Tastuntersuchung zur Diagnose von Brustkrebs
Die Früherkennungsuntersuchung, deren Durchführung ab dem 30. Lebensjahr in jährlichem Abstand empfohlen wird, zusätzlich ein regelmäßiges Abtasten der Brust sowie der benachbarten Lymphdrüsen durch die Frau selbst in monatlichem Rhythmus sind für die Diagnose von Brustkrebs in den meisten Fällen der Ausgangspunkt. Jede so entdeckte Veränderung sollte durch weiterführende Verfahren genauer untersucht werden. Insbesondere bei nicht verschiebbaren, derben und höckerigen, teilweise mit dem umgebenden Gewebe verwachsenen oder auch schmerzhaften Knoten sollten sich weitere Untersuchungen unverzüglich anschließen.
Diagnose von Brustkrebs: Bildgebende Verfahren
Als nach wie vor wichtigstes Verfahren zur Diagnose von Brustkrebs gilt die Mammographie, eine Röntgenaufnahme der weiblichen Brust. Die Mammographie wird sowohl zur Früherkennung ab dem 50. Lebensjahr als auch zur genaueren Abklärung von auffälligen Tastbefunden oder Symptomen eingesetzt. Im Rahmen der Vorsorge von Brustkrebs können die sogenannten Präkanzerosen an minimalen Kalkablagerungen, dem sogenannten „Mikrokalk“ erkannt werden. Der Mikrokalk entsteht, wenn ein Oberflächenkarzinom schneller wächst, als es an den Blutkreislauf angeschlossen werden kann. Es stirbt ab, die Überreste verkalken und verbleiben im Gewebe. Die Mammographie ist in der Lage, selbst kleinste Veränderungen aufzuspüren. Die besten Ergebnisse liefert dieses technische Verfahren bei der Untersuchung von weniger dichtem Brustgewebe. Dies ist insbesondere bei Frauen nach den Wechseljahren oder auch etwa eine Woche nach Beginn der letzten Regelblutung der Fall.
Bei jüngeren Frauen sowie zur Ergänzung der Mammographie wird häufig eine Ultraschalluntersuchung zur Diagnose von Brustkrebs durchgeführt. Diese ist zwar in ihren Ergebnissen nicht so detailliert wie die Mammographie, jedoch lassen sich durch die sonographische Untersuchung auch in dichterem Gewebe Veränderungen wie beispielsweise flüssigkeitsgefüllte Zysten lokalisieren und auch gegebenenfalls mittels einer Doppler-Ultraschalluntersuchung einen eventuellen Anschluss der durch Tasten gefundenen auffälligen Strukturen an den Blutkreislauf bestimmen.
Labortechnische Verfahren zur Diagnose von Brustkrebs
Werden bei der Mammographie oder bei der Ultraschalluntersuchung unklare Strukturen entdeckt, wird zumeist ambulant eine Biopsie durchgeführt. Hierbei wird unter örtlicher Betäubung eine Gewebeprobe aus der betreffenden Stelle entnommen und im Labor auf bösartige Veränderungen hin untersucht. Häufig werden auch die sogenannten HER2-Rezeptoren bestimmt. Sie befinden sich auf den Tumorzellen und sind Andockstellen für Wachstumsfaktoren, die die Teilung der Krebszellen beschleunigen und somit zu einem aggressiveren Krankheitsverlauf führen.
Nicole Breuer
Die medizinische Bezeichnung für Brustkrebs lautet Mammakarzinom. Mamma steht für lateinisch weibliche Brust. Mit Karzinom werden bösartige Veränderungen von Zellen beschrieben. Brustkrebs lässt sich inzwischen meist gut therapieren, sodass die Prognosen für die Betroffenen gut sind. Etwa acht von zehn Betroffenen leben fünf Jahre nach Feststellung der Krankheit.
In Deutschland ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung der Frauen. Doch auch Männer können an Brustkrebs erkranken. Erste Symptome für Brustkrebs nehmen die Betroffenen meist im Rahmen einer monatlichen Selbstuntersuchung der Brust wahr. Das können z. B. Hautrötungen, eine veränderte Form der Brust, Schmerzen oder Verhärtungen sein.
Für die Beurteilung der Heilungschancen fallen mehrere Faktoren ins Gewicht. Wichtigstes Kriterium ist der Zeitpunkt der Diagnose. Konnte der Tumor frühzeitig entdeckt werden, so sind die Heilungschancen in der Regel gut. Wurde Brustkrebs in einem späten Stadium entdeckt und liegen Metastasen vor, so sind die Heilungschancen schlechter. Auch das Alter und der Gesundheitszustand der Patientin spielen bei der Beurteilung der Heilungschancen eine Rolle. Die Wahl der Klinik kann ebenfalls einen Einfluss auf die Heilungschancen haben. So geht die Therapie in einem zertifizierten Brustzentrum oft mit besseren Heilungschancen einher.
Zur Therapie von Brustkrebs stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. In vielen Fällen ist eine Kombination der verschiedenen Therapiemethoden angezeigt. Meist ist eine Operation ratsam, in der das betroffene Brustgewebe entfernt wird. In vielen Fällen ist es möglich, dass brusterhaltend operiert wird.
Nach und vor einer Operation können Strahlentherapie und Chemotherapie, ggf. auch eine Kombination von beiden, in Betracht kommen. Vor einer Operation soll der Tumor verkleinert werden. Nach der OP sollen noch vorhandene Krebszellen zerstört werden. Liegt ein hormonabhängiges Tumorwachstum vor, kann auch eine (Anti-) Hormontherapie eingesetzt werden, um das Wachsen des Tumors zu verhindern.